Felgenhauer-Forschungspreis 2024 für Dr. Livia Asan
Applaus für Dr. Livia Asan: Auf dem 97. Kongress der Deutschen Neurologischen Gesellschaft ist die Wissenschaftlerin und Assistenzärztin für Neurologie aus dem C-TNBS mit dem Felgenhauer-Forschungspreis 2024 ausgezeichnet worden. Die Stiftung zur Förderung junger Neurowissenschaftler würdigt damit Asans Arbeit zu Nocebo-Mechanismen bei funktionellen neurologischen Störungen (FNS).
Patientinnen und Patienten mit FNS zeigen typische neurologische Symptome wie Lähmungen oder Konzentrations- und Bewusstseinsstörungen, denen sich jedoch keine ausreichende körperliche Ursache zuordnen lässt. Die Symptome der Erkrankung zeigen damit große Ähnlichkeiten zu Nocebo-Effekten, an welchen Livia Asan in in der Arbeitsgruppe von Prof. Ulrike Bingel am Universitätsklinikum Essen forscht. So reagieren Menschen mit FNS zum Beispiel oft überempfinglich auf negative Reize und entwickeln negative Erwartungen gegenüber ihrem Gesundheitszustand und einer möglichen Therapie.
Obwohl FNS im klinischen Alltag häufig auftreten, werden sie oft erst spät erkannt und sind nur unzureichend verstanden. Deshalb ist es wichtig, diese Gruppe von Erkrankungen genauer zu erforschen, um die Therapiemöglichkeiten zu verbessern. Hier setzt Asans Arbeit an: Denn sollten Nocebo-Effekte tatsächlich ursächlich zu FNS beitragen, könnte das wichtige, neue Behandlungsmöglichkeiten für die betroffenen Patientinnen und Patienten eröffnen.
Der Felgenhauer-Forschungspreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der klinischen, neurobiologisch orientieren Forschung vergeben. Die Auszeichnung soll nach Angaben der Stiftung dazu dienen, „die Forschungsmöglichkeiten der Preisträgerinnen und Preisträger in bereits laufenden Projekten zu erweitern oder neue Forschungsinitiativen zu starten.“ Dr. Livia Asan wird mit dieser Unterstützung ihr translationales Forschungsprojekt ausweiten, das sie parallel im Bingellab am Universitätsklinikum Essen sowie in der Arbeitsgruppe von Prof. Mark Edwards am Institute of Psychiatry, Psychology and Neuroscience des King’s College in London durchführt.