
Inspirierender Austausch über unsere vielfältige Forschung
Information, Inspiration und viel Raum fürs Kennenlernen und Austauschen: Das diesjährige Wissenschaftssymposium des C-TNBS war ein gelungenes Treffen mit spannenden Einblicken in unsere vielfältige Forschung.
Mehr als 30 Arbeitsgruppen forschen unter dem Dach des C-TNBS an den unterschiedlichsten Facetten der translationalen Neuro- und Verhaltenswissenschaften. Wie vielfältig die Erkenntnisse und Methoden in diesem Netzwerk sind, hat das C-TNBS-Wissenschaftssymposium im Deichmann Auditorium an der Universitätsklinik Essen wieder einmal gezeigt – und dabei große Chancen für Synergien und Zusammenarbeit eröffnet.
Den Auftakt der Veranstaltung am 18.9.2025 bildete dabei eine Partnerschaft: Die Graduate School of Biomedical Science (BIOME) der Universität Duisburg-Essen trug ihr diesjähriges Retreat des BIOME-Cores „Behavioural and Clinical Neuroscience“ in Zusammenarbeit mit dem C-TNBS gemeinsam mit dem Symposium aus. Das Graduiertenprogramm unter der Leitung von Prof. Martin Hadamitzky, Prof. Ivo Bendix und PD Markus Leo arbeitet an verschiedenen Stellen mit Forschungsgruppen aus dem C-TNBS zusammen und bereicherte das Symposium im weiteren Verlauf des Tages zusätzlich mit Poster-Sessions zu aktuellen Arbeiten und Ergebnissen seiner Mitglieder.

Zum eigentlichen Start des Wissenschaftssymposiums referierte Prof. Jörg B. Schulz, Direktor der Klinik für Neurologie an der Universitätsklinik der RWTH Aachen, in seiner Keynote über Hindernisse und Chancen in der Prävention und Therapie der Alzheimer-Erkrankung. Ein Thema, das auch in der Forschung des C-TNBS große Bedeutung hat, wie in diesem Interview nachzulesen ist.
Die folgende Lecture-Session I „C-TNBS stark im Verbund und neue Gesichter“ bot daraufhin erste, tiefe Einblicke in die facettenreiche Forschung des C-TNBS. So sprach Prof. Matthias Brand aus dem FOR 2974 über Internet-use Disorders (ACSID), Prof. Johannes Fuß vom Institut für Forensische Psychiatrie und Sexualforschung über den Einfluss von Umweltfaktoren und Lifestyle auf das Verhalten von Straftätern, Prof. Jochen Seitz aus der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie über die Rolle der Mikrobiom-Darm-Gehirn-Achse bei Anorexia Nervosa und Prof. Tamas Spisak aus dem Predictive Neuroscience Lab über computergestützte Gehirmodelle und ihre Anwendungsmöglichkeiten. Prof. Ulrike Bingel aus der Klinik für Neurologie gab schließlich ein Update zur Forschung im SFB/TRR 289 “Treatment Expectation”.


Über bahnbrechende Forschungsergebnisse berichteten anschließend Prof. Christel Depienne vom Institut für Humangenetik und Prof. Björn Scheffler, Leiter des Lehrstuhls für Translationale Onkologie, im Rahmen der „Research Highlights“. Depienne konnte mit einem internationalen Forschungsteam kürzlich Mutationen in kleinen nukleären RNAs (snRNAs) als genetische Ursache für bestimmte neurologische Entwicklungsstörungen identifizieren – diese Entdeckung bietet eine Grundlage für verbesserte Diagnosemöglichkeiten und neue Ansätze in der Entwicklung therapeutischer Strategien. Scheffler wiederum hat mit seinem Team bei Hirntumor-Patenten in der Umgebung von Glioblastomen besonders potente, zytotoxische T-Lymphozyten gefunden, die den Tumor bekämpfen können. Eine solche lokale Organisation der Immunabwehr war bislang unbekannt und eröffnet neue Möglichkeiten, das körpereigene Potenzial dieser Immunzellen therapeutisch zu nutzen.
Die dritte Lecture-Session des Tages war drei Advanced Clinician Scientists aus dem C-TNBS vorbehalten: PD Stoyan Popkirov, PD Franziska Degenhardt und PD Kebir Sied, die im Rahmen des UMEA2-Programms von der Universitätsmedizin Essen gefördert werden, stellten ihre Arbeiten zu funktionellen neurologischen Störungen, zur multiomischen Charakterisierung von Kindern und Jugendlichen mit genetischen Syndromen bzw. zu Deep-Learning-Ansätzen bei Glioblastomen vor. Prof. Dagmar Timmann-Braun, Leiterin der Arbeitsgruppe Experimentelle Neurologie, berichtete zudem aus dem SFB 1280 „Extinction Learning“.

Ein besonder Höhepunkt bildete schließlich den Abschluss des C-TNBS-Wissenschaftssymposiums 2025: Fünf besonders engagierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler erhielten von C-TNBS-Sprecherin Ulrike Bingel den ECR TOP Paper Award. Zuvor stellten Dr. Helena Hartmann, Dr. Christoph Oster und Emily Alefeld in einem Data Blitz ihre spannenden Forschungsarbeiten vor – wiederum eine erkenntnisreiche Reise durch aktuelle Methoden und Erkenntnisse der translationalen Neuro- und Verhaltenswissenschaften.