Kliniken und Institute
Die Weltgesundheitsorganisation prognostiziert, dass die bereits heute auf einem Höchststand befindlichen Inzidenzen für psychische und Verhaltensstörungen noch deutlich steigen werden. Das gilt auch für die Depression. Insgesamt könnten die Kosten in den kommenden Jahren und innerhalb einer Dekade, die Kosten, die kardiovaskuläre Erkrankungen verursachen, noch übersteigen.
Ebenso wird sich die Häufigkeit neurodegenerativer Erkrankungen wie beispielsweise der Demenz aufgrund des demographischen Wandels in den nächsten 25 Jahren verdreifachen. Auch Verhaltenssüchte, körperliche Inaktivität und eine ungesunde Ernährungsweise werden sich ausweiten. Ca. 17% der deutschen Bevölkerung leiden unter chronischen Schmerzen. Dabei werden nur etwa ein Drittel dieser Patienten medizinisch adäquat versorgt, was erhebliche Folgekosten im Gesundheitssystem verursacht.
Die Therapieoptionen für diese neurologischen und psychischen Erkrankungen sind eingeschränkt, nicht zuletzt weil die zugrunde liegenden Mechanismen bisher nur unzureichend verstanden sind. Fächerübergreifende, interdisziplinäre Forschungsansätze von der Grundlagenforschung bis in die Klinik sind daher dringend erforderlich, um die komplexen Ursachen dieser Erkrankungen zu verstehen. Es ist zwingend notwendig neue Therapieansätze zu entwickeln, zu evaluieren und schließlich sowohl in spezialisierte Kliniken als auch in die allgemeinmedizinischen Praxen zu bringen.
Unsere besondere Stärke ist die Verknüpfung von Grundlagen- und präklinischer mit klinischer Forschung auf dem Gebiet der psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen. Diese Vernetzung bietet hervorragende Möglichkeiten und Perspektiven, neu entwickelte transdisziplinäre Therapiekonzepte in der Behandlung von Patienten umzusetzen und ermöglicht gleichzeitig durch die enge Interaktion zwischen Grundlagen- und klinischen Wissenschaftlern eine Rückübersetzung.
Aufgrund der bidirektionalen Wechselwirkung zwischen psychischen Prozessen, Verhalten und organischen Erkrankungen ist unsere Schwerpunktinitiative bereichsübergreifend und für alle anderen Disziplinen relevant. Ein markantes Beispiel ist unsere Studie über die Lebensqualität von Patienten in den Bereichen Herz-Kreislauf, Onkologie und Transplantation. Ohne die Berücksichtigung der intensiven Wechselwirkung zwischen somatischen Prozessen, Gehirnfunktionen und Verhalten sind Fortschritte auf dem Weg zu einer personalisierten Therapie kaum machbar.
Kliniken
Klinik für Kinderheilkunde I
Als Perinatalzentrum Level I betreut die Neonatologie kranke Früh- und Neugeborene sowie Kinder mit angeborenen oder in der Neugeborenenperiode erworbenen Krankheiten.
Univ.-Prof. Dr. med.
Ursula Felderhoff-Müser
Ltd. Ärztin Kinderneurologie, Stellvertretende Direktorin Klinik für Kinderheilkunde I
Willkommen in der Abteilung Neuropädiatrie
Wir möchten Sie vertraut machen mit unseren ambulanten und stationären Einrichtungen in der Abteilung Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie. Hier werden sämtliche neurologische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen von der Geburt bis zu einem Alter von 18 Jahren diagnostiziert, behandelt und die Patienten langfristig betreut. Um allen Patienten mit diesen komplexen Problemen gerecht werden zu können, arbeiten wir in einem Team mit KinderneurologInnen, Pflegepersonal, PsychologInnen, Physiotherapeutinnen, Diätassistentinnen und neurophysiologischen Assistentinnen zusammen. Um die Patienten mit komplexen und teils Multiorgan-Erkrankungen optimal zu versorgen besteht eine enge Zusammenarbeit innerhalb der Kinderklinik mit allen notwendigen Spezialisierungen (päd. Pneumonologie, Nephrologie, Endokrinologie, Kardiologie, Gastroenterologie, Infektologie, Intensivmedizin, Haemato-Onkologie, Neonatologie).
Einer der Schwerpunkte in der Versorgung und wissenschaftlichen Arbeit stellen die genetische und immunologische neuromuskulären Erkrankungen dar. Hier ist die Abteilung / das Studienteam der Neuropädiatrie beteiligt an nationalen und internationalen Therapie-Studien, besonders für die 5qSpinale Muskelatrophie und die X-gebundene Duchenne Muskeldystrophie.
In allen Schwerpunkten, wie auch Epileptologie, Bewegungsstörungen und autoimmune periphere und zentrale Erkrankungen, erfolgt ein intensiver Austausch und eine umfänglich organisierte Transition von Jugendlichen aus der Neuropädiatrie in die Neurologie.
Die Forschungsaktivitäten unseres neuromuskulären Labors sind durch die Anwendung verschiedener analytischer Verfahren auf ein verbessertes Verständnis der Entstehung und des Verlaufs dieser Erkrankungen ausgerichtet. Zudem fokussieren unsere Arbeiten auf biochemische Untersuchungen des Blutes von neuromuskulären Patienten im Sinne von sog. „Liquid Biospies“ (flüssige Biopsien).
Univ.-Prof.
Ulrike Schara-Schmidt
Ltd. Ärztin Kinderneurologie, Stellvertretende Direktorin Klinik für Kinderheilkunde I
Auf der Kinderintensivstation K1 werden schwerstkranke Kinder aller Altersgruppen hochspezialisiert versorgt und betreut. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Säuglinge, Kinder und Jugendliche nach großen operativen Eingriffen, Kinder mit lebensbedrohlichen Infektionen, Kinder nach schweren Unfällen, Kinder mit Organversagen einschließlich ihrer Betreuung nach Organtransplantationen (Leber und Niere), Kinder mit Krebserkrankungen und Erkrankungen des blutbildenden Systems sowie Kinder mit Erkrankungen von Muskeln, Nerven und des Gehirns.
Prof. Dr. med.
Christian Dohna-Schwake
Ltd. Oberarzt Pädiatrische Intensivmedizin, Facharzt für Kinderheilkunde mit Weiterbildung in Päd. Intensivmedizin und Infektiologie
In der Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie am Universitätsklinikum Essen wird das gesamte Spektrum neurochirurgischer Erkrankungen von Kopf, Wirbelsäule und peripheren Nerven behandelt. Dazu gehören Hirn- und Rückenmarkstumore, Gefäßerkrankungen, Fehlbildungen sowie traumatische Verletzungen.
Die Klinik ist eine der größten ihrer Art in Deutschland und verfügt kontinuierlich über mindestens vier hochmoderne Operationssäle, alle ausgestattet mit Neuronavigation und Operationsmikroskopen. Ein Saal bietet zudem eine robotisch unterstützte Bildgebung für intraoperative 3D-Darstellungen und hybride Eingriffe. Jährlich führt das neurochirurgische Team über 3.000 Operationen durch. Die Nachsorge erfolgt auf drei Normalstationen sowie einer eigenen Intensiv- und einer eigenen Intermediate-Care-Station.
Enge Kooperationen bestehen mit den Kliniken für Neurologie einschließlich Neuroonkologie, Neuroradiologie, Onkologie, Pädiatrie, HNO, MKG-Chirurgie, Augenheilkunde, Anästhesie, Endokrinologie und Strahlentherapie bzw. Protonentherapie. Spezielle Zertifizierungen liegen in der Neuroonkologie, der Schädelbasischirurgie, der vaskulären Neurochirurgie, der Chirurgie der peripheren Nerven, der Schmerztherapie und der Wirbelsäulenchirurgie vor. Es werden zahlreiche klinische Studien betreut.
Ein Schwerpunkt der neuroonkologischen Arbeit liegt neben der Behandlung von Metastasen auf primären Hirntumoren wie unter anderem Gliomen, Ependymomen und Meningeomen. Hier besteht eine Einbindung in klinische und experimentelle Studien. Zudem werden im Bereich der Schädelbasischirurgie auch sehr komplexe interdisziplinäre vielfältige Eingriffe durchgeführt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der endoskopischen Hypophysenchirurgie.
Im Bereich der neurovaskulären Erkrankungen werden zahlreiche Beobachtungs- und Interventionsstudien für alle Arten von cerebralen und spinalen Gefäßerkrankungen betreut. Die Klinik verfügt über eine international ausgewiesene Expertise in der (Langzeit-) Behandlung von Patienten mit zerebralen Cavernomen und ist in das Essener Zentrum für Seltene Erkrankungen (EZSE) eingebunden.
Prof. Dr. med.
Ulrich Sure
Direktor der Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie
Bei uns werden alle neurologischen Erkrankungen nach modernsten Standards behandelt. Als Universitätsklinik haben wir die einzigartige Möglichkeit, aus unserer Forschung gewonnene wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die Krankenversorgung zu übertragen, z.B. beim Schlaganfall, der Multiplen Sklerose, bei der Parkinson Erkrankung und auch bei Hirntumoren. Davon profitieren Sie als Patientin/ Patient unmittelbar. Alle Fachdisziplinen und das Wissen international renommierter Professorinnen/ Professoren sind am Universitätsklinikum Essen an einem einzigen Ort gebündelt. Das sowie die umfangreiche Ausstattung mit modernsten Geräten und hochqualifiziertem Personal sind der Garant für eine Spitzenmedizin auf aller höchstem Niveau. Wir haben zudem den Anspruch, unser Wissen durch engagierte Lehrveranstaltungen kontinuierlich an unsere Studierenden weiterzugeben und sie zu akademisch handelnden Medizinern auszubilden.
Univ.-Prof. Dr.
Christoph Kleinschnitz
stellvertretender Sprecher
Direktor der Klink für Neurologie
Die Klinik für Nuklearmedizin wurde 1961 von Professor Dr. E. Scherer gegründet, nachdem in den 50er Jahren erste nuklearmedizinische Untersuchungen in der Strahlenklinik durchgeführt wurden. Bis 1984 leitete Professor Dr. M. W. Strötges die Abteilung. Nach mehreren Wechseln in der Leitung übernahmen 1996 Prof. Bockisch und seit 2017 Prof. Herrmann die Klinik, die sich kontinuierlich weiterentwickelt hat.
Bereits 1961 wurde die erste Radiojodtherapie in der Klinik durchgeführt, die heute etwa 1200 Behandlungen jährlich umfasst. Die technische Ausstattung reicht von mehreren SPECT-CT bis hin zu modernen PET/CT und PET/MRT-Geräten und speziellen Schilddrüsenkameras.
Die Klinik führt alle nuklearmedizinischen Untersuchungen durch, mit Schwerpunkten in der Schilddrüsendiagnostik und -therapie, endokrinen Tumoren, Prostatakrebs sowie verschiedenen Szintigraphien. Besondere Bedeutung hat die PET-Diagnostik bei Tumor- und Herzerkrankungen.
Auf der Therapiestation werden regelmäßig Radiojodtherapien, MIBG-Therapien, Peptidtherapien sowie Radioligandentherapien und intraarterielle Radionuklidtherapien durchgeführt. Diese Bereiche bilden auch die wissenschaftlichen Schwerpunkte der Klinik, oft in Kooperation mit anderen Fachbereichen des Universitätsklinikums. Die Klinik für Nuklearmedizin leistet somit einen wichtigen Beitrag zur nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie.
Univ.-Prof. Dr.
Ken Herrmann
Ärztlicher Direktor der Klinik für Nuklearmedizin
Die LVR-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Essen behandelt Erwachsene ab 18 Jahren in fünf Stationen, zwei Tageskliniken sowie Ambulanzen und Spezialsprechstunden.
Prof. Dr. med.
Norbert Scherbaum
Ärztliche Leitung
Die LVR-Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin Essen verfügt über zwei Stationen zur Behandlung von Suchterkrankungen, ambulante Behandlungen sowie eine Tagesklinik.
Prof. Dr. med.
Norbert Scherbaum
Ärztliche Leitung
Prof. Dr. Jochen Seitz ist Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, LVR-Universitätsklinikum Essen.
Sein Schwerpunkt liegt in der translationalen Essstörungsforschung mit klinischen Längsschnittstudien bei Patienten mit Anorexia nervosa (AN) und im entsprechenden aktivitätsbasierten Anorexie-Tiermodell. Sein Hauptinteresse gilt der Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse, morphologischen und funktionellen Gehirnveränderungen, die in der (f)MRT-Bildgebung sichtbar werden, (epi-)genetischen, endokrinen und entzündlichen Veränderungen und insbesondere der Rolle von Leptin in der Ätiologie, Pathophysiologie und Therapie der AN.
Prof. Dr.
Jochen Seitz
Ärztliche Leitung
Die Behandlung in der LVR-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Essen erfolgt nach dem STörungsorientierten integrativen Essener Psychosomatisch-psychotherapeutischen Konzept (STEP). Das Konzept integriert – an Menschen und deren Symptomatik orientierte – psychosomatisch-psychotherapeutische Verfahren, Methoden und Techniken. Es basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Die Grundstruktur bilden psychodynamische und kognitiv verhaltenstherapeutische Ansätze. Wir passen diese Ansätze individuell an unsere Patientinnen und Patienten an und ergänzen sie bei Bedarf um andere Verfahren, wie z.B. kognitiv-analytische, schematherapeutische und dialektische Ansätze.
Wir kombinieren die Ansätze bewusst individuell und legen sie mit unseren Patientinnen und Patienten fest, um die bestmögliche Behandlung gewährleisten zu können. Wechselwirkungen von Körper und Psyche im eigentlichen psychosomatischen Sinn stehen im Zentrum der Behandlung.
Univ.-Prof. Dr. med.
Martin Teufel
Ärztliche Leitung
LVR-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Essen
Wir betreuen Patienten mit Erkrankungen aus dem gesamten Spektrum der Hormon- und Stoffwechselstörungen, Tumoren der hormonproduzierenden Organe (Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Hypophyse, Nebenniere) sowie neuroendokrinen Tumoren (Bauchspeicheldrüse und Gastrointestinaltrakt).
Univ.-Prof. Dr. Dr. med.
Dagmar Führer-Sakel
Direktorin der Klinik für Kinderheilkunde I
Univ.-Prof. Dr. rer. nat.
Heike Heuer
Professur für Molekulare Thyreoidologie
Institute
Das Institut für Allgemeinmedizin (ifam) am Universitätsklinikum Essen – ausgestattet mit einer W3-Professur sowie einer W2-Professur für Primärversorgungsforschung – engagiert sich in der medizinischen Lehre und Forschung.
Wir sind ab dem 1. Semester im Studium präsent und bieten in verschiedenen Formaten sowie in Kooperation mit niedergelassenen Kollegen eine praxisorientierte Lehre, die Patientennähe, empathische Kommunikation, klinische Fertigkeiten, evidenzbasiertes ärztliches Denken sowie Respekt vor der Selbstbestimmung des Patienten in den Vordergrund stellt. Neben dem Unterricht auf dem Campus, den wir gemeinsam mit niedergelassenen Kollegen als Lehrbeauftragte anbieten, sehen wir den Unterricht in der hausärztlichen Praxis als unsere Stärke an (work-place based learning), wofür wir mit über 200 Akademischen Lehrpraxen der Universitätsmedizin Essen in einem engen Netzwerk verbunden sind.
Ein weiterer Schwerpunkt des ifam liegt in der innovativen Versorgungsforschung mit Fokus auf patientenzentriertem Handeln, auf hausärztlichen Praxisteams und auf den Grundlagen der Primärversorgung. Zentrale Forschungsziele des Instituts sind die Identifikation relevanter Themen aus der Praxis und deren Integration in die Forschung, der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die hausärztliche Versorgung und die Gestaltung nachhaltiger Patientenversorgung auf Basis evidenzbasierter Medizin (Wissenschaft, Expertise, Präferenzen). Unsere Forschungsprojekte und Studien werden u.a. von Landes- und Bundesministerien gefördert.
Das ifam Essen leitet derzeit den größten allgemeinmedizinischen Forschungsverbund Deutschlands, das Hausärztliche Forschungspraxennetz Nordrhein-Westfalen (www.hafo.nrw), an dem alle neun allgemeinmedizinischen Institute der NRW-Universitäten beteiligt sind und dem über 200 qualifizierte Forschungspraxen angehören.
Univ.-Prof. Dr. med.
Jürgen in der Schmitten, MPH
Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin
Wir interessieren uns für Faktoren, die die Ätiologie und Progression des Retinoblastoms (RB), des häufigsten primären intraokularen Tumors im Kindesalter, beeinflussen. Unbehandeltes RB wächst und erstreckt sich über das Auge hinaus und breitet sich metastatisch aus, üblicherweise in regionale Lymphknoten, Knochen und ZNS. Die Behandlung von RB reicht von der Enukleation des betroffenen Auges bis hin zu Augenerhaltungsstrategien, einschließlich fokaler Therapie (Laser, Kryotherapie), Brachytherapie und/oder Chemotherapie. Die Chemotherapie kann systemisch angewendet werden, üblicherweise unter Verwendung einer intraarteriellen und/oder intravitrealen VEC-Injektion (Vincristin, Etoposid und Carboplatin) von Chemotherapeutika. Die chemotherapeutische Behandlung von RB ist jedoch nicht nur durch arzneimittelbedingte Nebenwirkungen, sondern auch durch die Entwicklung von Arzneimittelresistenzen begrenzt. Daher ist die Entwicklung von Strategien zur Verbesserung von RB-Therapien, beispielsweise durch Sensibilisierung von RB-Zellen für Chemotherapeutika, eine große Herausforderung.
Prof. Dr. rer. nat.
Nicole Dünker
Leitung Abteilung Neuroanatomie
Die Institute für Radiologie und Neuroradiologie verbinden in einem gemeinsamen Zentrum ihre Kompetenzen. Patientinnen und Patienten finden bei uns radiologische Diagnostik und Therapie für alle Körperregionen. Dafür stehen hochmoderne Medizingeräte sowie speziell qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung. Dabei arbeiten wir eng mit den behandelnden Fachkliniken zusammen, um für unsere Patientinnen und Patienten schnell exakte Diagnosen zu erstellen.
Univ.-Prof. Dr.
Michael Forsting
Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie
Das Institut für Neuropathologie am Universitätsklinikum Essen deckt das gesamte Gewebe-basierte diagnostische Spektrum von Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems sowie der Skelettmuskulatur ab. Unsere morphologischen, zellbiologischen und molekularen Analysen bilden die Grundlage für eine optimale individuelle Behandlung von Patienten.
Unsere neurowissenschaftlichen Forschungsschwerpunkte bilden eine Brücke zwischen Klinik und Grundlagen. Das Ziel unserer Forschung ist die Funktion und die Erkrankungen des Gehirns, speziell im Rahmen der Alzheimer-Krankheit und Multiple Sklerose, besser zu verstehen, um damit langfristig eine rationale Basis für neue therapeutische Interventionen zu schaffen.
Univ.-Prof. Dr. med.
Kathy Keyvani
Direktorin des Instituts für Neuropathologie
Das Ziel des IMIBE ist die Planung, Durchführung und Auswertung von epidemiologischen und patientenorientierten Forschungsprojekten zur Identifizierung gesundheitlicher Risiko- und Schutzfaktoren, zur Entwicklung von Präventionsmaßnahmen sowie zur Verbesserung von Früherkennung, Diagnostik und Therapie. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden dabei mit modernen Methoden aus den Fachgebieten der medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie erarbeitet. Unsere Aufgabe ist, diese Methoden weiterzuentwickeln, sie an neue Forschungssituationen anzupassen und zu optimieren.
Das IMIBE arbeitet interdisziplinär, sowohl im Rahmen klinischer Forschungskooperationen, als auch innerhalb des Instituts. Mit dem Schwerpunkt in der Durchführung bevölkerungsbasierter epidemiologischer Langzeitstudien (Heinz Nixdorf Recall Studie, MehrGenerationenStudie, NAKO Gesundheitsstudie) untersuchen wir den Einfluss unterschiedlicher gesundheitlicher Einflüsse krankheitsübergreifender Relevanz, wie Umwelt und gesundheitsbezogene Verhaltensweisen, biologische und soziale Faktoren, auf die Entstehung von Krankheiten, wie zum Beispiel Krebs, Herz-Kreislauf- und metabolische Erkrankungen. Unsere Forschung liefert damit vor dem Hintergrund der Schwerpunkte unserer Fakultät wichtige Erkenntnisse für früh ansetzende Public-Health-Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden aller Bevölkerungsgruppen.
Integriert in die Strukturen des Instituts ist das Zentrum für Klinische Studien Essen (ZKSE). Ziel des ZKSE ist es, unter Einhaltung höchster Qualitätsstandards kooperierenden Forschungsgruppen in verschiedenen Bereichen klinischer und epidemiologischer Studien Unterstützung zu bieten, z.B. in Arzneimittelstudien vor und nach der Zulassung, in Untersuchungen von nicht-medikamentösen Therapieformen und Medizinprodukten sowie in Diagnose- und Prognosestudien. Wir begleiten hier mit erfahrenem Personal die statistische Planung und Auswertung, die Erstellung des Prüfplans sowie die Abstimmung mit Ethikkommissionen und Behörden. Wir bieten zudem ein klinisches Monitoring und ein professionelles Datenmanagement für die Generierung qualitativ hochwertiger und valider Daten.
Prof. Dr. med., MPH
Andreas Stang
Direktor Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Das Institut für Medizinische Psychologie wurde 1978 gegründet und gehört zu den vorklinischen Abteilungen des Universitätsklinikums Essen. Seit Oktober 1997 steht es unter der Leitung von Prof. Dr. Manfred Schedlowski. Im Jahr 2007 wurde das Institut umbenannt und heißt seitdem Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie.
Zu den Aufgaben des Institutes gehört die Lehre in den vorklinischen Semestern in Medizinischer Psychologie und Medizinischer Soziologie. Die Forschungsschwerpunkte des Institutes liegen in den Bereichen der Psychoneuroimmunologie, Psychoneuroendokrinologie, sowie der Neurobiologie und klinischen Relevanz der Placebo- und Nocebo-Antworten.
Univ.-Prof. Dr.
Manfred Schedlowski
Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie
Unser Institut befasst sich mit der Neu- und Weiterentwicklung curricularer Angebote im Bereich der Humanmedizin und der Pflegewissenschaft. Wir erarbeiten und betreuen Lehr-Lern-Angebote zur Kommunikation im Gesundheitswesen (Essener Curriculum Kommunikation, eKommMed.nrw), zum wissenschaftlichen Arbeiten Wissenschaftscurriculum für Promovierende der Medizinischen Fakultät und begleiten die longitudinale Vernetzung von vorklinischen und klinischen Inhalten (“Z-Curriculum”).
Unser übergreifender Forschungsschwerpunkt liegt in der Schmerzforschung. Unter einer interdisziplinären Perspektive verbinden wir Methoden der Psychoneuroimmunologie, affektiven Neurowissenschaften, der Pflegewissenschaft und der medizinischen Psychologie. Das übergeordnete Ziel ist ein besseres Verständnis, wie Schmerz durch psychologische und biologische Faktoren beeinflusst wird und wie sich die interprofessionelle Versorgung von Menschen mit Schmerz verbessern lässt.
Prof. Dr. rer. medic.
Sven Benson, MME
Leitung des Instituts für Didaktik in der Medizin
Die Mission der Forschung am Institut für Forensische Psychiatrie und Sexualforschung ist es, das Verständnis um die menschliche Sexualität und die Versorgung von Menschen, die unter sexuellen und psychischen Problemen leiden, zu verbessern. Insbesondere interessieren wir uns hierbei für Gruppen, die in unserer Gesellschaft systematisch marginalisiert und stigmatisiert werden. Dazu zählen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten oder Opfer sexueller Gewalt, aber auch Menschen, die Straftaten begangen haben und in Haft oder dem Maßregelvollzug untergebracht sind.
Wir setzen auf einen interdisziplinären Forschungsansatz und nutzen innovative Methoden aus den Neurowissenschaften, der Sozialpsychologie, der Medizin und der Verhaltensbiologie. Wir versuchen unsere Methoden dort einzusetzen, wo sie relevant sind und verfügen über mobile Laborstrukturen, um z.B. im Justizvollzug Verhaltenstestungen durchzuführen. Auch involvieren wir unsere Studienteilnehmenden im Sinne eines partizipativen Ansatzes in die Forschungsfragen, um für die Betroffenen relevante Inhalte miteinzubeziehen.
Prof. Dr.
Johannes Fuß
Direktor des Instituts für Forensische Psychiatrie und Sexualforschung
Zum Leistungsspektrum des Instituts gehören die Diagnostik und genetische Beratung bei:
- angeborenen Muskelerkrankungen
- syndromalen Krankheitsbildern
- chromosomalen Aberrationen
- erblicher Disposition zu Krebs
- mentaler Retardierung
- angeborenen Fehlbildungen
- angeborenen Stoffwechselerkrankungen
Prof. Dr. rer. nat.
Frank Kaiser
Direktor des Instituts für Humangenetik
Das Erwin L. Hahn Institut ist im ehemaligen Leitstand der Kokerei Zollverein beheimatet, auf dem historischen Gelände des Industriedenkmals und UNESCO Welterbes Zollverein im Nordosten der Stadt Essen. Seit Aufnahme des Forschungsbetriebes im Oktober 2006 bildet der historische Charakter des Gebäudes eine einzigartige Synthese mit der modernen Forschungsumgebung. Der Institutsstandort – der Industriekomplex Zollverein – ist eine ehemalige Kohlenmine und Kokerei. Diese stehen stellvertretend für die Montanindustrie, die im 19ten und 20sten Jahrhundert das Ruhrgebiet entscheidend geprägt hat. Viele der Gebäude auf Zollverein wurden von den für ihre Industriearchitektur international anerkannten Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer entworfen und erbaut.
Benannt wurde das Institut nach Erwin L. Hahn, einem Physiker, der bis ins hohe Alter zahlreiche wertvolle Beiträge zum Bereich der Magnetresonanzbildgebung geleistet hat. Erwin L. Hahn war gebürtiger US-Amerikaner und in seinem Forschungsfeld bekannt für die Entdeckung des „Spin-Echos“, eine der grundlegendsten Methoden der Signalentstehung in der Magnetresonanzbildgebung.
Prof. Dr.
Matthias Brand
Direktor des Erwin L. Hahn Instituts für Magnetresonanz-
tomographie
Zentren
Center for Behavioral Addiction Research (CeBAR) betreiben wir Forschung zum Thema Verhaltenssucht.
Verhaltenssüchte wie beispielsweise das pathologische Glücksspielen, Internet-, Kauf-, oder Sexsucht werden häufig auch als substanzungebundene Abhängigkeiten bezeichnet. International wird zunehmend über die Klassifikation und ätiologische Annahmen der verschiedenen Verhaltenssüchte diskutiert. Die am CeBAR durchgeführten Forschungsarbeiten haben das Ziel besser zu verstehen, wie Verhaltenssüchte entstehen.
Der Forschungsschwerpunkt des CeBAR ist die Identifikation von Mechanismen, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Verhaltenssüchten beitragen. Ein Fokus unserer Arbeiten richtet sich auf verschiedene Formen der Internetsucht. Wir betrachten Verhaltenssucht aus kognitionspsychologischer und neuropsychologischer Perspektive. Wir interessieren uns vorrangig dafür, wie suchtassoziierte Reize von Personen emotional, kognitiv und neural verarbeitet werden.
In unseren Studien verwenden wir unterschiedliche, wissenschaftlich fundierte Forschungsmethoden, die je nach Forschungsfrage eingesetzt werden. Dabei sind wissenschaftlich konzipierte und überprüfte Fragebögen oder Interviews zentraler Bestandteil jeder Forschungsarbeit, die wir durchführen. Fragebögen und Interviews helfen uns dabei, Merkmale einer Person (z.B. Persönlichkeitseigenschaften) und Symptome von Verhaltenssüchten sowie andere Problembereiche ausführlich und fundiert zu erfassen. In vielen Studien verwenden wir auch experimentelle Paradigmen, die konzipiert wurden, um beispielsweise Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis oder Problemlösefähigkeiten zu messen. In manchen Studien erfassen wir auch psychophysiologische Reaktionen (z.B. Messung der Herzrate), neuroendokrinologische Marker (z.B. Hormonmessungen durch Speichelproben) oder auch neurale Korrelate (z.B. mittels funktionaller Magnetresonanztomografie oder kurz fMRT).
Prof. Dr.
Matthias Brand
Direktor des Erwin L. Hahn Instituts für Magnetresonanz-
tomographie
Abteilungen
Die Geriatrie, auch Altersmedizin genannt, beschäftigt sich mit der Gesundheit des alternden Menschen.
Prof. Dr. med.
Richard Dodel
Lehrstuhlleitung
Die Translationale Neuroonkologie ist ein gemeinsames Anliegen des DKTK, der Universitätsmedizin Essen und des WTZ.
Wir untersuchen und behandeln Patienten mit gutartigen und bösartigen Tumoren des Gehirns, des Rückenmarks und ihrer Hüllen, sowie Patienten mit Hirnmetastasen anderer Krebserkrankungen. Wir behandeln darüber hinaus auch Patienten mit therapiebedingten neurologischen Nebenwirkungen (z.B. Neurotoxizität durch Immuntherapien) oder krankheitsbedingten Auswirkungen auf das Nervensystem (z.B. paraneoplastische Erkrankungen). Im Rahmen von grundlegenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten versuchen wir auch ganz allgemein Mechanismen zu verstehen und neue Therapieformen zu entwickeln, die das aggressive Wachstum von Krebszellen im Patienten aufhalten können. Patienten können an unserem Standort neben einer bestmöglichen Diagnostik und Therapie somit zusätzlich davon profitieren, dass erfolgversprechende Ansätze aus der Laborforschung in innovativen klinischen Studien angewandt werden.
Um dieses Anliegen für unsere Patienten erfolgreich umzusetzen, ist ein Zusammenschluss und eine enge Zusammenarbeit traditioneller neuroonkologischer Fachgebiete aber auch die Beteiligung thematisch verwandter Institutionen notwendig. Im Alltag wird das in Essen insbesondere durch eine Verzahnung des DKTK Labors für Neuroonkologie mit der Abteilung für Klinische Neuroonkologie im Rahmen des WTZ Zentrums für Neuroonkologie erreicht.
Univ.-Prof. Dr. med.
Björn Scheffler
Direktor DKFZ-Abteilung für Translationale Neuroonkologie am WTZ
Prof. Dr. med.
Martin Glas
Leiter Abteilung Klinische Neuroonkologie